Wanderung nach Falkenstein am 19. Oktober 2019
Willi HABITZL berichtet über seine erste geführte Wanderung
Unsere Wanderung beginnt um 09:00 Uhr an einem nebeligen Herbsttag am Bahnhof Staatz, mit 21 Naturfreunden. Wir marschieren auf Agrarwegen entlang der abgeernteten Felder auf den „Landmann“ zu, der sich vor uns aus der flachen Landschaft des Weinviertels erhebt und uns mit seinem herbstlich gefärbten Laubwald aus der Ferne grüßt.
Nach einer Stunde erreichen wir den Landmann und gehen den Waldweg ca. 200 Höhenmeter bergauf. Dort machen wir am Waldrand eine kurze Pause. Der Nebel verbirgt uns leider den Blick über das Pulkautal und auf die Staatzer Klippe, die man bei klarem Wetter von hier aus genießen kann. Trotzdem marschieren wir gutgelaunt durch den Wald und erreichen schließlich nach 2 Stunden den Galgenberg von Falkenstein. Er ist mit seinen 425 Metern die zweithöchste Erhebung des Weinviertels. Dort, wo heute der Rundfunksender steht, befand sich früher eine Richtstätte, wo bis zum Jahr 1773 Todesurteile durch Erhängen vollstreckt wurden. Ich erzähle aus der wechselhaften Geschichte der Region, vor allem über die Burg Falkenstein und über die Stadt „ Mikulov“, die man schemenhaft aus dem Nebelgrau in der Ferne sehen kann.
Nach einer halben Stunde erreichen wir die romantische Kellergasse von Falkenstein. Dort befindet sich auch das Lokal „Siebenschläfer“, wo wir einkehren. Im Lokal warten drei weitere Naturfreunde auf uns, die sichtlich gut gelaunt erzählen, warum sie schon vor uns im Lokal waren, obwohl sie den Zug nach Staatz verpasst hatten.
Frisch gestärkt marschieren wir nach einer ausgiebigen Mittagspause durch den Ort Falkenstein, vorbei an der Jakobskirche, an Weingärten und an der Burgruine. Wir befinden uns hier auf einer Teilstrecke des Weinviertler Jakobsweges, der von Mikulov über den Buschberg nach Krems führt. Hier lichtet sich der Nebel und wir nützen die Gelegenheit um einige Fotos zu machen.
Wir wandern ca. 5 Kilometer durch den Wald nach Zlabern, dem Geburtsort von Gertraud BICHLER und Maria REHBERGER. Beide sind Mitglieder der Naturfreunde (OG Döbling). Gertraud - meine langjährige Lebensgefährtin - und ich, freuen uns sehr herzlich darüber, unsere Wanderfreunde in unseren Weinkeller einladen zu dürfen. Dort verkosten wir u.a. den „ Hanslwein“ - einen Grünen Veltliner und einen Gemischten Satz - aus dem Eigenbau meines Bruders und stärken uns mit einer kleinen Jause.
Die letzten 5 Kilometer führen uns durch den kleinen Ort Zlabern, vorbei am Elternhaus von Maria und Gertraud, entlang eines ausgetrockneten Baches zurück zum Bahnhof nach Staatz. Zu meiner großen Erleichterung hat sich der Nebel nun doch noch so weit gelichtet, dass man vom Bahnhof aus die Staatzer Klippe sehen kann. Auch dort befindet sich, so wie in Falkenstein, eine Burgruine die von den Schweden im Jahr 1645 erobert und zerstört worden war.
Ich verabschiede mich von meinen gut gelaunten Wanderfreunden, die pünktlich um 17:15 Uhr in den Zug nach Wien einsteigen.
m.f.G.: Willi