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Rundwanderung im Weinviertel

Wanderung nach Falkenstein

An einem sonnigen Herbsttag trafen sich 12 Wanderer am Bahnhof in Staatz. Wir gingen zunächst auf Feldwegen in Richtung Landmann. Dabei handelt es sich um einen bewaldeten Höhenzug, der im nordöstlichen Teil des Weinviertels die sanfte Hügellandschaft unterbricht. Das Laub des Waldes glänzte noch einmal wie Gold in der Sonne, bevor der nahende Spätherbst das Land in dichte Nebelwolken hüllen wird. Unserer guten Laune wurde jedoch ein jähes Ende bereitet, als ich mitten im Wald lauthals zum Umdrehen aufgefordert wurde. Diese Aufforderung wurde mir von einem Waidmann, der sich auf einem Hochstand befand, erteilt. Er gab mir in brüsker Weise zu verstehen, dass hier eine Riegeljagd stattfindet. Dadurch war ich gezwungen von meiner geplanten Route abzuweichen und die Teilnehmer mussten auf den schönen Ausblick vom Galgenberg (dem zweithöchsten Berg des Weinviertels) auf die Umgebung von Falkenstein verzichten. Bemerken möchte ich dazu, dass die Treibjagd illegal veranstaltet wurde, weil der Veranstalter derselben es unterlassen hat, die nach dem Gesetz unbedingt erforderlichen Warntafeln aufzustellen. Damit hätten wir uns den Weg durch den Wald zum Galgenberg ersparen können. Dies ist keine Seltenheit in dieser Gegend und man fühlt sich als Naturfreund in jene Zeit zurückversetzt, in welcher der Wald und die Berge nicht „frei“ für jedermann zugänglich waren. Der Leitspruch der Naturfreunde „Berg Frei“ wird hier mit Füßen getreten. Rechtliche Schritte diesbezüglich werden meinerseits in Erwägung gezogen. Meine schlechte Laune besserte sich erst, als wir im Weinort Falkenstein im Bierlokal „Siebenschläfer“ einkehrten. Dort genossen wir die hervorragende Küche. Der Eigentümer des Lokales erzählte mir von einem ähnlichen Erlebnis mit den örtlichen Jägern. Gut gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg, der uns nun am Fuß der Ruine Falkenstein durch eine Landschaft führte, die vorwiegend aus Kalksteinklippen besteht und vor Jahrmillionen geschaffen wurde. Die Vegetation in dieser Gegend erinnert eher an die Steppenlandschaften in Südrussland und Kasachstan, obwohl der Rest des Weinviertels hügelig ist und vorwiegend aus lösshaltigem Boden besteht. Nachdem wir den Wald auf der gegenüberliegenden Seite der Treibjagd sicher durchquert hatten, kamen wir zum „Seitz Kreuz“ und dem dazugehörigen Keller. Dort wurden unsere Naturfreunde mit einem guten Tropfen aus dem Weingarten meines Bruders in Hagenberg verwöhnt. Eine äußerst gutgelaunte Gruppe konnte, dank der Unterstützung meiner Lebensgefährtin, pünktlich im Zug nach Wien die Rückreise antreten.

 

Wegstrecke 20 km, 5 ½ Std., 400 Hm

 

Bericht von Willi HABITZL

 

   

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