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Wanderung Falkenstein

Am 02.10.2022, traf ich mich mit 10 Teilnehmern um 09:00 Uhr am Bahnhof Staatz zu meiner traditionellen Herbstwanderung nach Falkenstein, einem sehr bekannten Weinort im nordöstlichen Teil des Weinviertels. Wir gingen zunächst den  Feldwegen entlang, auf einen bewaldeten Höhenzug, den man als "Landmann" bezeichnet. Das herbstlich glänzende Laub des Landmannes bildete an diesem sonnigen Vormittag einen deutlichen Kontrast zu den bereits abgeernteten Feldern, die sich nun grau in grau links und rechts des Weges ausbreiten. Kurz bevor wir den Waldrand erreichten, legten wir eine kurze Rastpause ein. Von hier oben kann man wunderbar "ins Land eini schaun" (Zitat von Sepp FORCHER). Eine pyramidenförmige Kalkklippe ragt sehr markant aus der sonst eher sanften Hügellandschaft empor und zog die Blicke meiner Wanderfreunde an. Es handelt sich hierbei um die "Staatzer Klippe", die, genauso wie die Kalkklippen von Falkenstein, vor Millionen von Jahren durch die Korallenbänke des seichten Urmeeres (Paratethys) gebildet worden waren. Auf beiden Erhebungen hat man im Mittelalter Burgen zur Verteidigung der Ostgrenze des Frankenreiches errichtet, die im 30 jährigen Krieg von schwedischen Truppen eingenommen und zum Großteil zerstört worden sind. Nachdem ich meine kleine Wandergruppe mit einem kurzen historischen Input informiert hatte, ging es durch den Wald weiter zum Galgenberg von Falkenstein. Dort oben, wo früher der Henker sein grausames Handwerk verrichtete, hat man ebenfalls einen phantastischen Fernblick auf die Pollauer Berge und auf die Stadt Mikulov, die bereits auf der anderen Seite der Grenze, in der Tschechischen Republik liegt. Nun gingen wir steil bergab, nach Falkenstein, wo wir in der idyllischen Kellergasse (Oagossn) im Lokal "Siebenschläfer" einkehrten. Nachdem wir zu den Klängen einer Bluesband unser Mittagessen eingenommen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg. Unser nächstes Ziel war die Ruine Falkenstein, die wir jedoch aus Zeitmangel leider nicht besichtigen konnten. Wir erreichten die Anhöhe zur Ruine über ein Ziegengatter, wo uns die freundlichen Tiere neugierig beobachteten. Ein Biobauer betreibt dort seit einiger Zeit die Aufzucht von Buren-Ziegen und sorgt auf diese Weise auch für den Erhalt der natürlichen Kulturlandschaft. Seine Produkte kann man ganz in der Nähe, in Wildendürnbach, kaufen. In der Zwischenzeit hatten sich in der Ferne schwarze Wolken aufgetürmt und kündigten einen Wetterumschwung an. Aus diesem Grund gingen wir nun zügig durch den Wald unserem nächsten Ziel, der Kellergasse von Zlabern, entgegen. Dort kehrten wir noch im "Seitz-Keller" ein, wo wir auf Grund des stark einsetzenden Regens beschlossen, unsere Wanderung zu beenden, zumal  die Rückreise über Privat-PKW sichergestellt werden konnte. Vor einem knisternden Kaminfeuer ließen wir noch einmal gemütlich den schönen Tag Revue passieren und genossen das eine oder andere Glas Wein, so wie es der Tradition des Weinviertels entspricht.

 

Weglänge 15 km, Gehzeit 4,5 Std., 400 Hm im Auf- und 350 Hm im Abstieg.

 

Bericht von Willi HABITZL

 

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